„Welcher Impuls hat Dich verändert?“
Mitten im Urwald, in Zentralafrika, lebte ein Gorillajunge, der viele Talente hatte. Er konnte gut singen, schreiben und tanzen. Er konnte gut basteln, reden und sich von einem Baum zum anderen schwingen. Ja, das konnte er besonders gut.
Eines Tages verliebte sich der Gorillajunge in ein sehr sportliches Gorillamädchen, denn auch sie konnte sich elegant und ausdauernd von Ast zu Ast schwingen. Er war ganz hin und weg, weil sie so schön war und so wollte er am liebsten so oft wie möglich mit ihr zusammen sein. Sie trafen sich beim Schwingen. Sie waren schüchtern und redeten vor Aufregung wenig miteinander. Ihm, dem Gorillabub, blieben die Worte weg, ihm, dem immer etwas Witziges einfiel. Er stand nur da und wollte sie einfach nur anschauen, in ihre Augen blicken, vielleicht einmal ihre Hand nehmen.
Da hatte er eine Idee: er begann all seine Liebesgedanken voller Hingabe in die Aufzucht eines Avokadobaumes zu legen. Es dauerte sehr lange bis dieser glitschige Kern endlich Wurzeln schlug und sich erste Blätter entfalteten. Erst dann überreichte der Gorillajunge, ohne große Worte, dem Gorillamädchen den selbst gezüchteten Avokadobaum. Aber leider zeigte das Gorillamädchen wenig Begeisterung für das Pflänzchen. Auch trafen sie sich dann nicht mehr sehr oft bis der Gorillabub erfuhr, dass das Mädchen einen anderen Freund hatte.
Da sank der Knabe in eine große Depression. Er sehnte sich so sehr nach dem Mädchen, dass er zu essen vergaß, weil er keinen Hunger hatte, nachts vermochte er nicht zu schlafen, weil sich seine Gedanken im Kreis bewegten. Er zermarterte sich den Kopf darüber, warum sich das hübsche Gorillamädchen von ihm abgewandt hatte. Er begann sich eine Phantasiewelt aufzubauen und in ihr zu leben.
Die ganze Sippe des Silberrückens wurde immer ratloser. Alles drehte sich nurmehr um diese Göre. Auch beste Freunde konnten den Miserablen nicht aufmuntern. Er wirkte verloren und verirrt. Da erhielt der Gorillabub plötzlich einen Impuls von außen.
Und dann bündelte der Jugendliche neue Kraft, in dem er begann, Bilder zu malen, vom schönen Mädchen, von den wenigen Treffen, er legte seine ganze Phantasie in die Bilder, „was wäre aus uns geworden, wenn…?“ Es wurden bunte Bilder, szenenartige Darstellungen wie aus der klassischen Moderne – fast schon kubistisch.
Und mit der Zeit hatte der Gorillajunge 9 wunderschöne Bilder gemalt, die er in Holzkisten legte, in denen sein erster großer „Crush“ für immer verewigt blieb.
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