„Was hast Du erkannt?“
Er, der Tausendfüßler, sehnte sich zurück nach sonnigen Tagen, wenn die warmen Strahlen seine Panzerhaut zum Glänzen brachten. Dann nämlich hatte er das Gefühl, dass ihn nichts umhauen konnte. Die Sonne flößte ihm unerschütterliche Energie ein. Er war dann ein Multitaskler, der sich gewaschen hatte.
Während des Sturms jedoch, mühte der Tausendfüßler sich damit ab, alles gleichzeitig zu machen und nichts konkret.
Einerseits werkelte er vor sich hin, hörte zu, fand motivierende Worte, probierte hier und dort, rannte von A nach B. Und am Abend war er so erschöpft, dass er nicht einschlafen konnte. Dann drehten sich seine Gedanken im Kreis und er kam zu dem Schluss, dass er alles konnte, aber auch nichts. Also war er ein Nichtsnutz und gleichzeitig ein Multitaskler.
So erging es dem Tausendfüßler während des Sturms, er wurde immer trübsinniger und als sich die Windböen langsam legen wollten, kamen Regengüsse mit Hagel. Seine Gedanken wurden zu Tornados.
Irgendwann jedoch war der Sturm vorbei, die Sonne stahl sich durch die Wolken, wärmte die hellbraun-rötliche Oberfläche des Tausendfüßlers. Seine Gedanken konnten sich lichten und er erkannte, dass er wahrlich ein Multitaskler war. Einer, der nicht nichts, sondern alles unter einen Hut zu bringen vermochte.
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