„Was treibt mich an?“
Mittlerweile ist der alptraumhafte Tagesbeginn einem gewichen, der mich umtriebig ins Büro düsen lässt. Die Hälfte der Büroregale ist ausgeräumt und steht noch leer. Die Bilder sind umgehängt, die Schreibtische umgestellt. Büroalltag fühlt sich noch ungewohnt an. Es ist kein Ballsaal mehr, den ich betrete – Glamour aus vergangenen Tagen hat sich verflüchtigt. Es ist vielmehr ein Raum, der mich empfängt und auf mich wartet. Ein Raum, der nach neuem Spirit dürstet, der bereit ist, mit mir durch dick und dünn zu gehen.
Ich weiß oft nicht, wo ich anfangen soll. Was ist jetzt am wichtigsten? Für mich, für die anderen, für die Arbeit, für den Umsatz?
Im Resilienztraining lerne ich gerade, dass in trubulenten Zeiten wichtige Bedürfnisse fehlen. Wenn wir einen Mangel empfinden, dann drückt sich das in Stress aus. Habe ich Stress? Nach Klaus Grawe ist alles im Gleichgewicht, wenn folgende Grundbedürfnisse abgedeckt sind:
-Bindung und Zugehörigkeit
-Selbstwerterhöhung und Selbstschutz
-Orientierung und Kontrolle
-Lustgewinn und Unlustvermeidung
Bei der Orientierung tue ich mir heute schwer. Ich möchte einen Plan haben, wissen wohin es mich führt. Wissen, was ich erwarten kann.
Im Resilienztraining lerne ich weiters, dass es um ein Umdenken auf sich selbst geht. Das Wissen um seinen eigenen Antrieb.
Menschen wollen ihr Leben in die Hand nehmen und Herausforderungen als Entwicklungsschritt verstehen.
Und hier liegt das Geheimnis. Ich mach mich also auf die Suche nach meinen Antreibern. Diese liegen bei jedem woanders, sie stehen aber immer im Wechselspiel zwischen Menschen und Gefühlen.
Äußere Einflüsse, Manipulationen, festgefahrene Gewohnheiten münden oft in eine Art Kompensation. Unsere festen Überzeugungen hindern uns daran Einfluss auf unser Schicksal zu nehmen – wir erdulden es dann und halten es aus.
Auch wenn äußere Bedingungen Teil unserer Geschichte sind, sollen sie uns nicht daran hindern, handlungsfähig zu bleiben. Step by step.
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